Frauen gestalten Herrenberg
Zu diesem interessanten Thema über Herrenbergerinnen des 20. Jahrhunderts aus Handel und Gewerbe war die Frauengeschichtswerkstatt bei uns am vergangenen Montagabend zu Gast.
Insgesamt wurden uns u. a. die Geschäftsfrauen von „Karl Bellon–Kaffeerösterei und Feinkost“, das Garnhaus Hönes, Anna Wörner, als die erste Friseurmeisterin in Herrenberg , die erste niedergelassene Ärztin (Hanna Hartmann) in Herrenberg – und die Gemeindeschwestern in Herrenberg von 1907 – 1998 = „Einzelkämpferinnen im Dauereinsatz“ vorgestellt. Im Wechsel erzählten uns die Damen der Frauengeschichtswerkstatt (Sonja Klaus Condo, Gabriele Pfaus-Schiller, Elke Klump-Röhm und Antje Matthäus) über ihr Recherchieren.
Ausführlicher vorgestellt wurden die Inhaberinnen des Geschäfts-Seifen-Parfümerie Otto. Das Ladengeschäft Otto ging aus der Seifensiederei der Familie Böhmler hervor.Im Mai 1908 war die Geschäftsübergabe an Otto. Das Ende der Seifensiederei entstand durch die neuen Waschmittel, insbesondere Persil.
Im Jahr 1955 übernahmen die Schwestern Elisabeth und Dorothea Otto das Ruder. Das Geschäft wurde aufgebaut und sie sorgten dafür, dass das Ladengeschäft auf dem neuesten Stand blieb und das Sortiment ausgeweitet wurde. Immer wieder hieß es „zahl 2 – nimm 3“. 2001 endete die Geschichte von Seifen – Otto.
Danach wurde näher auf die Handelsschullehrerin und Journalistin Else Guoth-Lohmiller eingegangen. Sie galt als strenge Handelsschullehrerin und „weibliches Gesicht des Gäuboten“. Sie war mehr als ein halbes Jahrhundert dort als freie Journalistin tätig.In der Schule lernte man bei ihr für den Beruf und für das Leben. Wer bei ihr die private 1-jährige Handelsschule für Stenografie und Schreibmaschine besuchte, hatte keine Schwierigkeit einen guten Arbeitsplatz zu finden. Anmerkung einer Zuhörerin: „solche Lehrerinnen sollte man heute noch haben“.Zum Schluss konnten noch einige der 40 Zuhörerinnen ihre eigenen Erfahrungen, hauptsächlich mit Else Guoth-Lohmiller aus ihrer Schulzeit, einbringen.
Außerdem erfuhren wir einige interessante Details über die Arbeit der im Jahr 2004 gegründeten Frauengeschichtswerkstatt mit ihren 11 Frauen. Als Dank erhielten die vier Damen einen frühlingshaften Blumengruß für diesen spannenden und in humorvoller Weise vorgetragenen Vortrag. Wir waren alle sehr beeindruckt und begeistert.