24. Juni 2024 - Beiträge - Ehningen - Autor*in

Bildungs- und Lehrfahrt in den Ostalbkreis

 

Aalen, ehemalige Zehntscheuer bei der „Heimatsmühle“

An dem regnerischen frühen Morgen des 19. Juni 2024, starteten einundvierzig interessierte Ehninger LandFrauen und mehrere Gäste, zu einer Tagesfahrt mit dem Bus in den Ostalbkreis, mit dem ersten Ziel, die Heimatsmühle in Aalen. Zwei Stunden später, bei Sonnenschein, vor beeindruckenden historischen Gebäuden, wurden wir von einer fachkundigen Mitarbeiterin des Betriebs freundlich empfangen.

Die Mühle besteht seit dem Jahre 1399 und wurde im Jahre 1808 von der Familie Ladenburger erworben, die ihr den Namen „Heimatsmühle“ gab.

Im Jahre 1969 zerstörte ein Großfeuer die Mühle, wobei die historische Zehntscheuer erhalten werden konnte. An deren Giebel sind die Namen früherer Besitzer, teilweise mit Wappen, eindrucksvoll dargestellt. Nach dem Brand wurde die Mühle als moderne Turmmühle wieder aufgebaut.

Es folgte eine Führung durch den laufenden Betrieb einer technisch zeitgemäß ausgestatteten Mühle und das Labor, wo uns die Arbeitsprozesse erklärt wurden. Schon bei der Getreideanlieferung aus Deutschland, und auch aus anderen Ländern Europas, werden Getreideproben entnommen. Mehrere weitere Laboranalysen werden durchgeführt, um den Gehalt an Eiweiß und Mineralien zu bestimmen, bis hin zur Bestimmung der Mehltype. Größten Wert legt man auf Untersuchungen, um sicherzustellen, dass nur schadstofffreie Getreide angenommen und gemahlen werden.

Wir haben viel über die unterschiedlichen Getreidearten erfahren, deren wichtiger Beitrag zu unserer gesunden Ernährung, über die Mahlgrade des Korns, die Haltbarkeit des Mehls, und welches Mehl für was geeignet ist. Am Ende der Führung hat jeder Besucher eine Kostprobe des Heimatsmühlen-Mehls, und ein Informationsheftchen mit auf den Weg bekommen.

„Vom Korn zum Mehl“ –  alles was daraus zubereitet wird, unser täglich Brot, und viele unverzichtbare Bestandteile unserer kulinarischen Genüsse, sind von unserer Ernährung nicht wegzudenken.

Unsere zweite Station war das Bergwerk in Wasseralfingen. Mit Schutzhelm auf dem Haupt, auf einer Lore auf Schienen, fuhren wir durch einen dunklen, engen und niedrigen Tunnel, weit in die Eisenerzgrube „Tiefer Stollen“, hinein. Eine sachkundige, auf unsere Sicherheit bedachte Mitarbeiterin des musealen Bergwerks, begleitete uns. Sie berichtete über die Entstehungsgeschichte des Stollens, wonach im Jahre 1608 im „Braunenberg“ Eisenerz entdeckt wurde. Mit einigen Unterbrechungen wurde bis zum Jahre 1924 das Erz abgebaut.

Am Ende der dunklen Tunneleinfahrt, im Inneren des Schaubergwerks, gab es zuerst eine  Filmvorführung, über die geologischen Voraussetztungen zur Entstehung und Ablagerung von Erzen, sowie der Aufbau der Boden- und Gesteinsschichten, des Braunen Juras.  Danach wurde in verschiedenen kleineren und grösseren Räumen, die sehr schwere mühevolle körperliche Arbeit, in den Anfangszeiten des Erzabbaus eindrucksvoll dargestellt. Lediglich eine spärliche Flamme in der Dunkelheit, gab den Bergmännern damals Orientierung im engen Schacht, dazu kam ohrenbetäubender Lärm und viel Staub. Jahrhunderte später wurde durch die Erfindung von Sprengstoff und Elektrizität, die Arbeit im Bergwerk effektiver und leichter. Dennoch blieb es ein lebensgefährlicher knochenharter Job, und die Lebenserwartung der Bergmänner war sehr kurz.

Das abgebaute Eisenerz wurde zur Verhüttung ins Tal gebracht. Das Eisen aus Wasseralfingen trägt maßgeblich zur industriellen Entwicklung in Württemberg bei.

Heute ist im „Tiefen Stollen“ ein Raum eingerichtet, wo aufgrund der sehr reinen Luft Atemwegserkrankungen behandelt werden.

Vieles haben wir an diesem Tag erfahren, was die meisten von uns noch nicht kannten. Wir haben auch die Naturschönheiten der Region Ostalb gesehen, und unsere Gästeführerin hat uns auf manche gute  Entwicklung in der Industrie und auf dem Arbeitsmarkt aufmerksam gemacht.

Zur Mittagszeit wurden wir im Kellerhaus in Oberalfingen sehr gut bewirtet. Zu Kaffee und Kuchen am Nachmittag, sind wir in Schwenningen im Gasthaus Wagner, bei einer LandFrau eingekehrt, wo mehrere leckere selbstgebackene Kuchen für uns bereitstanden.

Unsere letzte Station war die barocke Schlosskirche Sankt Patrizius in Hohenstadt, beim Schloss der Familie der Grafen Adelmann. Auch da hat uns unsere Gästeführerin alles wissenswertes erklärt und unsere Fragen beantwortet. Zum Abschluss unserer Bildungsreise, wurde in der Kirche gemeinsam das Lied „Lobet den Herrn“ gesungen.

 

 

Am Abend sind wir wieder wohlbehalten in Ehningen angekommen, und wir sind uns einig, dass wir auch im nächsten Jahr eine Bildungs- und Lehrfahrt unternehmen wollen.

Der Vorstand


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