12. November 2019 - Beiträge - Deckenpfronn - Vorträge - Autor*in

„Um ein Haar hätte ich meine Hochzeit verpasst“

Als Maria im Jahr 1926 geboren wurde, war es noch nicht selbstverständlich, dass Frauen, zumal aus ländlichen Regionen, einen Beruf lernen. Doch sie war mutig und wurde in den 1950er Jahren  in einer Hebammenschule in Stuttgart ausgebildet.

Autorin Elisabeth Eberle

Maria Bitzer war die Mutter der von uns eingeladenen Autorin Elisabeth Eberle. Am gestrigen Montagabend lauschten nahezu 50 Frauen, denen manches Schmunzeln entlockt wurde, gespannt ihren Ausführungen aus einer Mischung aus Lesung und Vortrag.

Das Leben von Maria ist gleichzeitig ein Blick in die Zeitgeschichte und die rasanten Veränderungen der vergangenen 90 Jahre bis zur Gegenwart.

Hausgeburten waren damals alltäglich. Das Geschlecht der Kinder konnte natürlich vorher noch nicht bestimmt werden. Oft gab es eine Überraschung. Z. B. hätte der Bauer gerne einen Hoferben und die Mutter lieber eine Tochter. Nun – es kamen Zwillinge zur Welt und es war ein Mädchen und ein Junge. So war beiden Elternteilen geholfen.

Aber tatsächlich hätte die Hebamme Maria fast ihre eigene Hochzeit verpasst. Denn sie war am Hochzeitsmorgen noch bei einer Entbindung dabei. Sie schaute dauernd auf die Uhr  und hoffte, dass an diesem Tag bloß keine ungeplanten Aufgaben, was bei den Hebammen üblich war, auf sie zukam. Zum Glück hatte es gerade noch zum Ja-Wort gereicht.

Elisabeth Eberle las sehr humorvoll, spannend und mit Tiefgang aus diesem ihrer Mutter gewidmeten Buch mit dem Titel „Also gut – ich mache es“ vor. Dieses Buch konnte am Schluss noch bei ihr erworben werden und wir können wieder einen interessanten und schönen Abend verbuchen.


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