Faire Mode – Fair gekleidet
Der Rock fällt glatt, das Hemd ist knitterfrei, der Pullover stets kuschlig weich und alles zum Spottpreis! Was vordergründig als Schnäppchen daherkommt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Mogelpackung: Der Cocktail aus Hunderten von Chemikalien und deren Rückstände verseuchen Gewässer und lösen Krankheiten und Allergien aus. Dass wir billig Klamotten kaufen können, dafür bezahlen Menschen auf Baumwollfeldern und in den Fabriken der Lieferanten oft teuer mit ihrer Gesundheit, manchmal auch mit ihrem Leben. Ein 12 – 14 Stundentag führt zu Krankheit, Dauererschöpfung und Unfällen. Was können wir als verantwortungsvolle Konsumenten tun? Gibt es Alternativen? Wo sind sie zu finden? Was verbirgt sich hinter Siegeln wie z.B. ÖKO-Tex 100? GOTS? Worauf sollten wir achten?
Für dieses aktuelle Thema konnten wir Frau Karin Pfisterer gewinnen. Sie erklärte uns in ihrem Vortrag in verständlicher und lebendiger Weise sehr viel über den Anbau, die Herstellung, die Produktion, die Importe, die Chemie im Stoff, die Kostenkalkulation und vieles mehr. Interessant ist auch, dass in Deutschland pro Person und Jahr im Durchschnitt 60 Kleidungsstücke beschafft werden.
Auch über die verschiedenen Gütesiegel konnten wir sehr viel erfahren. Z. B. ist seit dem Sommer 2019 der Grüne Knopf mit den Produktionsstufen „Bleichen und Färben“ sowie „Zuschneiden und Nähen“ in der Einführungsphase. Die Ausweitung folgt mit „Baumwollanbau/Faserproduktion“ und „Weben und Spinnen“.
Als verantwortungsvolle Verbraucher sollten wir die Grundregeln zur Schadstoffvermeidung beachten: Textilien/Geschäfte mit auffallendem Chemiegeruch meiden und konventionelle körpernahe Kleidung vor dem ersten Tragen waschen sowie auf die Siegel achten.
Verabschiedung mit Dank
Außerdem gab sie uns auf den Weg, dass Weniger mehr ist. Wir sollten die Textilien länger nutzen, denn je höher die Lebensdauer, desto günstiger die Ökobilanz. Unseren ausgedienten Kleidern können wir mit Second-Hand oder Kleidertausch-Parties ein zweites Leben gönnen.
Während und nach dem Vortrag wurden unsere Fragen beantwortet. Zudem gab es genügend Info-Material zum Mitnehmen. Zum Schluss bedankte sich Ilona recht herzlich mit einem Präsent für diesen sehr veranschaulichenden und informationsreichen Vortrag bei Frau Pfisterer.